Information über Bebauungsplan Sehlwiese und im Anschluss Stadtentwicklungsausschuss

Wann: 04.06.2012, 18:00 bis ca. 21:00 Uhr
Ort: Grundschule Gleidingen, Oesselser Straße 12.

Information über die Planung des neuen Baugebietes: Sehlwiese

Bericht von Arne Schneider:

Aus dem Jahr 2007 besteht ein Satzungsbeschluss. Wenn man diesen damals umgesetzt hätte, hätte die Stadt Laatzen 2,9 Mio. EUR in die Hand nehmen müssen. Das hat die Stadt aufgrund der schlechten Haushaltslage nicht umsetzen wollen.

Aus diesem Grund wurde nach einem Erschließungsträger gesucht und gefunden (niedersächsische Landgesellschaft (NLG)). 

Folgender Unterschied: Auf die ursprüngliche Ringentwässerung wird verzichtet und durch eine zentrale Entwässerung ersetzt. 

Bericht von Herrn Haase (Stadt Laatzen):

Insgesamt geht die Planung auf das Jahr 2000 zurück. Im ersten Schritt soll das erste Baugebiet an die bereits vorhandenen Straßen und somit dem vorhandenen Kanalsystem an. Neue Entwässerungseinrichtungen sind nicht notwendig. Erst bei den nächsten Gebieten werden die aufwendigen und teurer Entwässerungssysteme aufgebaut werden.

Das hinterliegende Baugebiet (Schraffiert) soll erst erschlossen werden, wenn sich die Grundstückseigentümer an den Erschließungskosten des zweiten Baugebietes beteiligen.

Insgesamt gibt es 7 Bauabschnitte. Für jeden muss einzeln ein Bebauungsplan beschlossen werden. Hintergrund: Es soll möglich sein Anpassungen vornehmen zu können.

Bürger fühlen sich nicht aufgeklärt genug. Auf einmal „geht alles sehr schnell“. Die Bürger möchten gerne das Gesamtkonzept über alle Bauabschnitte erfahren. Z..B. welche Straßen also zu Durchgangsstraßen werden.

Haase: Bestehende Gebiete werden nicht an Erschließungskosten beteiligt. Lediglich die neuerwerben müssen über den Kaufpreis entsprechend für die Erschließung zahlen. Eine schrittweise Realisierung ist vorgesehen. Auch das Entwässerungskonzept wurde von der niedersächsische Landgesellschaft (NLG) vorgeschlagen.

Bürger informiert: Jemand hat eine Zisterne gebaut, nach 1,5m kam bereits Grundwasser zum Vorschein. Frage: Was hat sich verändert, dass dem Käufer diese Grundstücke empfohlen wurden? Antwort Haase: Extrem hohe Aufwendung für die Entwässerung kommen daher, das besondere Aufwendungen gemacht werden mussten um eine saubere und ordentliche Entwässerung gewährleisten zu können. 

Bürger Frage: Angst vorm Pleitegehen der NLG. Haase: Es wird in einem Vertrag genau festgelegt, welche Leistungen die NLG zu bringen hat. Die Stadt hat Erschließungspflicht, gibt diese an die NLG. Die Stadt wird kontrollieren, dass alles  vereinbarte eingehalten wird. Der Partner existiert seit über 80 Jahren. Die NLG ist eine halb staatliche Organisation.

Haase: Hochwasser wird nicht abgesenkt werden. Wenn das Baugebiet näher an den Schießstand des Schützenvereins heran rückt wird es eine Lärmschutzwand geben, so dass der Schießbetrieb nicht eingeschränkt wird.

Frage vom ersten Vorsitzenden des Schießvereins: Wer pflegt den Lärmschutzwall? Antwort Haase: Es handelt sich um festgesetzte Lärmschutzwälle die nach Bau in das Eigentum der Stadt Laatzen übergehen und von der Stadt Laatzen auch zu pflegen / warten sind.

Frage / Probleme Zuschauer:  Beim Wasser gibt es Grund- und Oberflächenwasser, die gesamte Maßnahme soll von der Stadt betrachtet werden. Der Grundwasserpegel beträgt zwischen 0,8 und 2 Meter. Was passiert mit bestehenden Häusern wenn sich der Grundwasserspiegel senkt? Zu welchen Setzungen kann es kommen? Antwort Haase: Es gibt identische Verhältnisse in dem Gebiet Sehlwiese C, was seit 10 Jahren bebaut ist. Dort hat es keine Probleme gegeben. Somit hat der erste Bauabschnitt keinen Einfluss auf die bestehenden Baugebiete.  

Haase: Es handelt sich nicht um Überschwemmungsgebiet. Das Grundwasser dringt nicht durch den Aue-Lehm. Antwort Bürger: Der Aue-Lehm ist durchlässig, somit handelt es sich nicht um flächendeckenden Schutz. Aufsteigendes Grundwasser was nicht abfließen kann, wenn die Leine zu Hoch steht, ist ein großes Problem. Bei den Sehlwiesen handelt es sich um die Talaue und bei entsprechendem Hochwasser kann es zu Überschwemmungen kommen. Antwort Haase: In der Vergangenheit gab es Probleme mit dem Rückstau bei ablaufendem Wasser. Dabei hatte es sich um eine außergewöhnliche Situation gehandelt. 

Bürgerin: Bei dem genannten Vorfall von Herrn Haase ist das Wasser bereits aus dem Gulli rausgelaufen (hier hat es sich um Regenwasser was nicht ablaufen konnte gehandelt). Es besteht Angst, dass, wenn noch mehr Flächen versiegelt werden, das dann entstehende Regenwasser noch schlechter ablaufen kann.

Bürgerin: Angst vor den Wetterproblemen der aktuellen zeit. So kommt es, dass Höchststände immer höher werden. Hat festgestellt, dass das Grundwasser abhängig von der Leine ist. Antwort Herr Schneider: Es ist in den letzten Jahren mit den Überschwemmungen eher besser geworden.

Haase: Jeder der auf den Sehlwiesen baut muss eine entsprechende Bodenuntersuchung einplanen (was generell jedem Bauherren vorgeschlagen wird). Hier können höhere Kosten für die Gründungen entstehen. Aus diesem Grund ist das Bauland erheblich günstiger. Im Bebauungsplan wird extra darauf hingewiesen, dass der Bauherr weiß, was auf ihn zukommt.

Bürger meint, dass diese Baugebiet das schlechteste Baugebiet in ganz Laatzen ist und wünscht sich vom Rat, dieses Vorhaben nicht durch zu ziehen.

Haase: Ein Vertag mit der NLG ist noch nicht abgeschlossen worden. Die Stadt ist Erschließungsträger, kann aber die Aufgabe an geeignete Firmen delegieren. Eine Ausschreibung muss nicht erfolgen. Die Stadt ist frei mit wem sie die Erschließung durchführen möchte. Der NLG gehört ein Teil des Grundstückes.  

Frage Bürger: Regelt der Bebauungsplan eine machbare Unterkellerung? Antwort Haase: Im Bebauungsplan steht, das auf einen Keller verzichtet werden sollte, ist jedoch mit Wanne möglich. Antwort Bürger: Um einen entsprechenden Keller umzusetzen, muss zeitweise das Wasser  abgesenkt werden müssen. Das würde zur Folge haben, dass Risse in den bestehenden Häusern entstehen kann. Antwort Haase: Während der Bauphase kann der Grundwasserspiegel sinken, aber langfristig bleibt der Grundwasserspiegel erhalten. Hier hat die Abschnittsweise Entwicklung den Vorteil, dass es jeweils nur kurzfristig zu Absenkungen kommen wird. Die Stadt Laatzen hat detailliert eine Bodenuntersuchung vorgenommen. Es gibt eine Entwässerungsplanung. In dieser Planung sind die Hohen Entwässerungskosten ermittelt worden. Bürger können das Ergebnis der Bodenuntersuchung einsehen.

Die Rednerliste ist geschlossen. Offizielle Einwendungen  bzw. Bedenken können aber gegenüber der Stadt eingegeben werden. Erst danach geht das Verfahren weiter. 

Die Stadt hat keinen Einfluss auf den Erschließungsträger, an wen (!) er die Grundstücke verkauft. Aus diesem Grund können z.B. die Grundstücke nicht bevorzugt an Familien mit Kindern gegeben werden. 

Herr Schneider hebt die Infrastruktur in der Nähe des Baugebietes hervor. Ein besser geeigneteres Baugebiet für Familien gebe es in Hannover nicht. 

Herr Jeßberger: Es soll ein Bestandsschutz für die Schießanlage des Schützenvereins geben. Laut Herrn Schneider soll es eine Mitteilung an den Stadtrat geben, dass dieser Informiert wird, dass es den Bestandsschutz gibt.

Stadtentwicklungsausschuss:

Anekdote: Der Ausschuss beginnt, es sind noch ca. 10% der ursprünglichen Zuschauer geblieben, Tendenz abnehmend.

Top 2 (Sehlwiese) 

Frau Rohde (CDU): CDU stimmt zu, jedoch muss gewährleistet sein, dass der Schießstand Bestandsschutz hat. „Das ist öffentliches Leben“.

Frau Neumann-Köhler (SPD) ist auch für den Bestandsschutz des Schießstandes.

Top 3: 

Herr Haase: Keine Spielhallen, keine Hotels! Es soll ein Einzelhandelszentrum bleiben. Es soll erreicht werden, dass ständig vermietet ist, also keine Leerstände auftreten. 

Anmerkung der Piraten: Interessante Antwort des Herrn Schneider: „Es ist in den letzten Jahren mit den Überschwemmungen eher besser geworden.“  In Hannover hat man gerade den Glockseepark an der Ihme auf einer Länge von rund 1,5 Kilometern niedergemacht und buddelt insgesamt 60.000 Kubikmeter Erde aus, verlängert Brücken und erhöht Deiche (insgesamt rund 35 Mio. €) um auf ein sog. HQ100 – ein hundertjähriges Hochwasser – vorbereitet zu sein und weil man von zunehmenden Hochwassern an der Leine ausgeht http://www.calenbergerloch.wordpress.com

Vielleicht sollte man mit dem Bebauungsplan warten, bis die neuen Hochwasserschutzzonen durch das NLWKN definiert sind.

 

1 Kommentar zu „Information über Bebauungsplan Sehlwiese und im Anschluss Stadtentwicklungsausschuss

  • Lieber Heiko,

    ich habe gesagt, dass es in den vergangenen Jahren keine solchen großen Überschwemungen der Laatzener Masch mehr gegeben hat, wie es früher regelmäßig und mehrfach im Jahr der Fall war.

    Besten Gruß
    Arne

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